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2. Kommunikation im WWW
2.2 Protokolle und Dienste

Domain Name System (DNS)

Für einen Computer ist es einfach, sich eine IP-Adresse als 4-Byte-Zahl in Binärdarstellung zu merken, für uns Menschen dagegen (üblicherweise) nicht. Für uns ist es einfacher, den Computern Namen zu geben und sie damit anzusprechen. Damit nun aber die weltweite Eindeutigkeit von adressierten Computern gewahrt bleiben kann, wurden Domänen in Form des Domain Name System (DNS) eingeführt. Die Aufgabe von DNS ist es, einen Domainnamen in eine IP-Adresse zu übersetzen. DNS vergibt einen hierarchischen Namensraum. Die Hierarchie des Domain-Namens folgt einer Baumstruktur, in der die Namen der einzelnen Ebenen durch Punkte voneinander getrennt werden. Ein typischer Domain-Name sieht etwa so aus:
 
isdb.fernuni-hagen.de
 
Die Namen der Blätter des Baumes finden sich links am Anfang des Domain-Namens ("isdb"), die der Top-Level-Domain am rechten Ende ("de"), also genau umgekehrt zur Hierarchie.
 
Die oberste Ebene der Hierarchie, spezifiziert in der Endung des Domain-Namens, ist die Top-Level-Domain (TLD), die Länderkennungen wie "de", "uk" oder Organisationskennungen wie "com" oder "edu" beinhalten.
 
Einige der gängigsten Top-Level-Domains finden Sie in den folgenden Tabellen:
 
 
Allgemeine TLDs
edu Bildungseinrichtung
com Unternehmen
net Netzwerk-Provider
org Organisation
gov US-Regierungseinrichtungen
mil US-Militäreinrichtungen
int internationale Einrichtungen
 
 
 
Länderkennungen TLDs
at Österreich               
be Belgien
de Deutschland
dk Dänemark
it Italien
pl Polen
tr Türkei
 
 
Hinweis
Streng genommen beginnt die Hierarchie mit dem Wurzel-Element (engl. root), das als Punkt notiert wird. Da es aber obligatorisch ist, wird es in der Regel nicht notiert und zum Beispiel bei der Eingabe einer URL in den Browser weggelassen.
 
 
Abbildung: {abbTitelAlt} Beschreibung der Abbildung
Abbildung: Hierarchiebaum der Domain isdb.fernuni-hagen.de
 
 
Hinweis
Lange Zeit gab es nur eine überschaubare Anzahl von Top-Level-Domains. Neben einigen allgemeinen Adressen, wie .com, .net oder .org, wurde für jedes Land eine Top-Level-Domain reserviert. Für Deutschland ist dies bekanntlich die Endung .de. In den letzten Jahren wurden die Regelungen für die Vergabe von Top-Level-Domains gelockert und es gibt eine Vielzahl von neuen Adressen. Einen Überblick finden Sie unter der folgenden Adresse:

https://bgp.he.net/report/dns
 
Unterhalb der Ebene der Top-Level-Domains werden sogenannte Second-Level-Domains (SLD) verwendet, die das Netzwerk eines Unternehmens oder einer Organisation benennen (fernuni-hagen) und entweder direkt einen Rechner (isdb) oder eine Subdomäne enthalten.
 
 
Hinweis
Unter einer Subdomain kann eine weitere Subdomain angelegt werden. Es ist also durchaus möglich, eine Adresse wie die folgende zu nutzen: server1.bereich.informatik.isdb.fernuni-hagen.de

Jedoch gibt es auch hier Grenzen. Zum Beispiel darf die Adresse insgesamt nicht länger als 255 Zeichen sein.

Weitere Details zu Domainnamen sind im Standard RFC 1035 beschrieben und können unter der folgenden Adresse eingesehen werden:

https://tools.ietf.org/html/rfc1035
 
 
Praxisaufgabe
Probieren Sie es selbst aus! Öffnen Sie zunächst die Eingabeaufforderung, indem Sie die "Windows"-Taste und "R" gleichzeitig drücken und cmd eingeben. In der Eingabeaufforderung geben Sie nslookup isdb.fernuni-hagen.de ein und bestätigen mit Enter.
 
 
Vielleicht erinnern Sie sich, dass der DNS-Server der Fernuniversität die Adresse 132.176.129.201 hat und dass es sich dabei um eine Adresse in einem Klasse-B-Netz handelt (siehe Seite 2.1,4). Da in einem Klasse-B-Netz die ersten beiden Bytes die Netzadresse angeben, wissen wir, dass die eben ermittelte Adresse 132.176.114.43 sich im gleichen Netz befindet.
 
Stand: Tue. 06 Uhr 32 Min, 12 May 2020 (Seite bearbeiten)