Domain Name System (DNS)
Für einen Computer ist es einfach, sich eine IP-Adresse als 4-Byte-Zahl in Binärdarstellung
zu merken, für uns Menschen dagegen (üblicherweise) nicht. Für uns ist es einfacher,
den Computern Namen zu geben und sie damit anzusprechen. Damit nun aber die weltweite
Eindeutigkeit von adressierten Computern gewahrt bleiben kann, wurden Domänen in Form des Domain Name System (DNS) eingeführt. Die Aufgabe von DNS ist es, einen Domainnamen in eine IP-Adresse zu übersetzen. DNS vergibt einen hierarchischen Namensraum. Die Hierarchie des Domain-Namens
folgt einer Baumstruktur, in der die Namen der einzelnen Ebenen durch Punkte voneinander
getrennt werden. Ein typischer Domain-Name sieht etwa so aus:
isdb.fernuni-hagen.de
Die Namen der Blätter des Baumes finden sich links am Anfang des Domain-Namens
("isdb"), die der Top-Level-Domain am rechten Ende ("de"), also genau umgekehrt
zur Hierarchie.
Die oberste Ebene der Hierarchie, spezifiziert in der Endung des Domain-Namens,
ist die Top-Level-Domain (TLD), die Länderkennungen wie "de", "uk" oder Organisationskennungen wie "com" oder
"edu" beinhalten.
Einige der gängigsten Top-Level-Domains finden Sie in den folgenden Tabellen:
edu | Bildungseinrichtung |
com | Unternehmen |
net | Netzwerk-Provider |
org | Organisation |
gov | US-Regierungseinrichtungen |
mil | US-Militäreinrichtungen |
int | internationale Einrichtungen |
at | Österreich |
be | Belgien |
de | Deutschland |
dk | Dänemark |
it | Italien |
pl | Polen |
tr | Türkei |
Hinweis
Streng genommen beginnt die Hierarchie mit dem Wurzel-Element (engl. root), das als Punkt notiert wird. Da es aber obligatorisch ist, wird es in der Regel
nicht notiert und zum Beispiel bei der Eingabe einer URL in den Browser weggelassen.
Hinweis
Lange Zeit gab es nur eine überschaubare Anzahl von Top-Level-Domains. Neben
einigen allgemeinen Adressen, wie .com, .net oder .org, wurde für jedes Land eine Top-Level-Domain reserviert. Für Deutschland ist
dies bekanntlich die Endung .de. In den letzten Jahren wurden die Regelungen für die Vergabe von Top-Level-Domains
gelockert und es gibt eine Vielzahl von neuen Adressen. Einen Überblick finden
Sie unter der folgenden Adresse:
https://bgp.he.net/report/dns
https://bgp.he.net/report/dns
Unterhalb der Ebene der Top-Level-Domains werden sogenannte Second-Level-Domains (SLD) verwendet, die das Netzwerk eines Unternehmens oder einer Organisation benennen
(fernuni-hagen) und entweder direkt einen Rechner (isdb) oder eine Subdomäne enthalten.
Hinweis
Unter einer Subdomain kann eine weitere Subdomain angelegt werden. Es ist also
durchaus möglich, eine Adresse wie die folgende zu nutzen: server1.bereich.informatik.isdb.fernuni-hagen.de
Jedoch gibt es auch hier Grenzen. Zum Beispiel darf die Adresse insgesamt nicht länger als 255 Zeichen sein.
Weitere Details zu Domainnamen sind im Standard RFC 1035 beschrieben und können unter der folgenden Adresse eingesehen werden:
https://tools.ietf.org/html/rfc1035
Jedoch gibt es auch hier Grenzen. Zum Beispiel darf die Adresse insgesamt nicht länger als 255 Zeichen sein.
Weitere Details zu Domainnamen sind im Standard RFC 1035 beschrieben und können unter der folgenden Adresse eingesehen werden:
https://tools.ietf.org/html/rfc1035
Praxisaufgabe
Probieren Sie es selbst aus! Öffnen Sie zunächst die Eingabeaufforderung, indem
Sie die "Windows"-Taste und "R" gleichzeitig drücken und cmd eingeben. In der Eingabeaufforderung geben Sie nslookup isdb.fernuni-hagen.de ein und bestätigen mit Enter.
Vielleicht erinnern Sie sich, dass der DNS-Server der Fernuniversität die Adresse
132.176.129.201 hat und dass es sich dabei um eine Adresse in einem Klasse-B-Netz
handelt (siehe Seite 2.1,4). Da in einem Klasse-B-Netz die ersten beiden Bytes die Netzadresse angeben,
wissen wir, dass die eben ermittelte Adresse 132.176.114.43 sich im gleichen Netz
befindet.